Vorteile externe Personalbeschaffung

Vorteile externe Personalbeschaffung

Die Mitarbeiter und damit die Personalbeschaffung sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens, denn sie sind für dessen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich. Ein durchdachter Personalbeschaffungsprozess hilft den HR-Verantwortlichen, geeignete Kandidaten für offene Stellen zu finden. Dabei gibt es zwei Arten der Personalgewinnung – interne Personalbeschaffung und externe Personalbeschaffung. In diesem Beitrag werden die Vorteile der externen Personalbeschaffung beleuchtet.

 

Definition der externen Personalbeschaffung

Externe Personalbeschaffung bezieht sich auf die Rekrutierung, bei der Kandidaten durch bestimmte Personalbeschaffungsmaßnahmen außerhalb der Organisation gesucht und ausgewählt werden. Dieser Prozess ist zwar aufgrund vieler Teilprozesse zeitaufwendig und erfordert größere Rekrutierungskosten, jedoch hilft die externe Personalgewinnung den Unternehmen, die besten Kandidaten für sich zu gewinnen. Externe Personalbeschaffung bringt nicht nur neue Ideen in die Organisation, sie ist eine hervorragende Quelle, um Kandidaten auf Basis verschiedener Parameter wie Kompetenzen, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Qualifikationen und Berufserfahrung auszuwählen.

 

Unterschiede zwischen der internen und externen Personalbeschaffung

Im Folgenden sind die Hauptunterschiede zwischen der internen und externen Personalgewinnung aufgeführt:

  • Interne Rekrutierung bezieht sich auf eine Rekrutierungsquelle, die bereits innerhalb einer Organisation vorhanden ist. Die externe Rekrutierung beinhaltet hingegen die Suche nach potenziellen Mitarbeitern außerhalb der Organisation.
  • Die interne Rekrutierung erfordert keine Einführungsveranstaltung, während bei der externen Personalbeschaffung oft eine Einführungsschulung und eine längere Onboarding-Phase notwendig sind.
  • Die interne Personalbeschaffung ist in der Regel schneller als die externe Rekrutierung, da die Teilprozesse der externen Personalgewinnung wie Stellenausschreibung, Einladen der Kandidaten, Sichten von Bewerbungen, Vorauswahl, Durchführung von Vorstellungsgesprächen, Vertragsunterzeichnung, Onboarding sowie Probezeit umfasst. Bei der internen Rekrutierung entfallen diese Teilprozesse je nach Stelle komplett oder teilweise.
  • Die interne Suche nach einem passenden Kandidaten ist ein kostengünstiger Personalbeschaffungsprozess. Die externe Rekrutierung der Mitarbeiter erfordert hingegen eine größere Investition.
  • Bei der internen Personalgewinnung ist die Auswahl der Kandidaten sehr begrenzt. Wenn sich das Unternehmen hingegen für externe Personalbeschaffungsmaßnahmen entscheidet, kann es auf talentierte Kandidaten außerhalb der Organisation zurückgreifen. Somit fließen neue Ideen und Impulse in das Unternehmen ein.

Die Unterschiede zwischen den internen und externen Personalbeschaffungsmaßnahmen sind maßgeblich. Jedes Unternehmen soll unter Berücksichtigung seiner aktuellen Situation selbst entscheiden, welcher Personalbeschaffungsprozess für die eigene Organisation besser geeignet ist. Wenn Sie professionelle Unterstützung bei der Bewertung der Unternehmenssituation benötigen, können Sie sich jederzeit an erfahrene Personalberater in Deutschland wenden.

 

Die Vorteile der externen Personalbeschaffung

Es gibt viele Quellen für die externe Personalbeschaffung, die verschiedene Vorteile aufweisen.

 

1. Empfehlung der Mitarbeiter

Gewinnung von Kandidaten für eine freie Stelle kann auf Empfehlung von Freunden und Verwandten, die bereits im Unternehmen arbeiten, erfolgen. Diese Methode ist sehr effektiv und in kleinen Organisationen üblich. Besonders in engen Branchen, mit einer geringen Anzahl an Fachspezialisten kann eine Weiterempfehlung hilfreich sein. Denn die Suche nach solchen Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt ist oft langwierig und ineffizient.

Vorteil: Die Bekannten bzw. Verwandten der Mitarbeiter wissen oft schon viel über das Unternehmen. Die Gefahr einer Kündigung aufgrund der Unzufriedenheit ist unwahrscheinlich.

Instrumente der Personalbeschaffung: Interne Projekte wie „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ oder Familienfeste im Unternehmen helfen dabei, Kandidaten aus dem Bekannten- bzw. Verwandtenkreis zu gewinnen.

 

2. Proaktive Bewerber

Personen, die nicht auf eine Stellenanzeige warten, sondern sich proaktiv an Unternehmen in Form eines Anrufs oder einer Initiativbewerbung wenden, sind mögliche Kandidaten für offene Stellen.

Vorteil: Proaktive Kandidaten bewerben sich meist bei ihrem Wunschunternehmen. Solche Bewerber sind in der Regel überdurchschnittlich motiviert und brennen für ihre Arbeit.

Instrumente der Personalbeschaffung: Auch wenn das Unternehmen Dienste eines solchen Kandidaten derzeit nicht benötigt, lohnt es sich, dennoch Informationen über ihn im Bewerber-Pool aufzubewahren, damit er bei Bedarf einbezogen werden kann. Viele Organisationen veranstalten Tage der offenen Tür und nehmen an Jobmessen teil, um proaktive Bewerber anzuziehen und den Bekanntheitsgrad ihres Unternehmens zu steigern.

 

3. Kontakte zu Bildungseinrichtungen

Viele große Organisationen konzentrieren sich auf die Rekrutierung von Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung. Dafür führen die Vertreter des Unternehmens Präsentationen an spezialisierten Universitäten durch und nehmen an Jobmessen teil.

Vorteil: Der Vorteil bei der Rekrutierung von Absolventen besteht darin, dass der Mangel an Berufserfahrung oft durch persönliche Kompetenzen wie Planungsfähigkeit, Analysefähigkeit, Technikaffinität oder intrinsische Motivation kompensiert wird.

Instrumente der Personalbeschaffung: Pflegen Sie Kontakte zu Bildungseinrichtungen. So haben Sie die Möglichkeit, Ihr Unternehmen in Vorlesungen vorzustellen. Veranstalten Sie Studierendentage, bieten Sie Praktikumsstellen und Werkstudententätigkeiten an.

 

4. Stellenanzeigen in Medien

Die Veröffentlichung der Stellenanzeigen gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Personalbeschaffung. Dabei werden die offenen Stellen in unterschiedlichen Medien ausgeschrieben.

Vorteil: Durch das Veröffentlichen der Stellenanzeigen in unterschiedlichen Medien erzielen Sie eine große Reichweite. So können Sie die maximale Anzahl an Bewerbern erfassen, auch solche, die sich derzeit noch nicht auf der Suche nach einem neuen Job befinden.

Instrumente der Personalbeschaffung: Für die Rekrutierung der externen Kandidaten können Sie branchenspezifische Medien nutzen. Wenn Sie beispielsweise einen IT-Spezialisten suchen, eignen sich für die Stellenausschreibung unterschiedliche IT-Zeitschriften, fachspezifische Messen oder IT-Blogseiten. Auch durch Multiposting der Stellenanzeigen und Veröffentlichung auf fachspezifischen Jobbörsen können Sie viele Kandidaten erreichen. Viele Unternehmen verlagern die Veröffentlichung der Stellenanzeigen an externe Dienstleister (HR-Outsourcing). Lassen Sie sich von einem Personalberater unterstützen.

 

5. Staatliche Behörden

Die Regierungen vieler Länder tragen zur Erhöhung des Beschäftigungsniveaus der Bevölkerung bei. Die Mitarbeiter der Behörden führen Datenbanken mit Informationen über Jobsuchende. Dabei werden ihre biografischen Daten, Qualifikationsmerkmale, Berufserfahrung sowie Interessengebiete erfasst.

Vorteil: Unternehmen haben in der Regel das Recht, auf solche Datenbanken zuzugreifen. Zwar bietet diese Methode keine breite Abdeckung aller Fachgebiete, trotzdem ist sie eine gute und kostengünstige Lösung, wenn dringend, neue Mitarbeiter gebraucht werden.

Instrumente der Personalbeschaffung: Nehmen Sie Kontakt zu örtlichen Behörden auf und verschaffen Sie sich einen Zugang zu dem Bewerber-Pool. So haben Sie zur Not eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, eine offene Stelle zu besetzen. Diese Methode hat sich vorrangig bei befristeten Verträgen (z. B. Elternzeitvertretung) bewährt.

 

6. Personalberatungen

Recruiting hat sich in den letzten 30 Jahren zu einer boomenden Branche entwickelt. Es gibt eine Vielzahl an HR-Agenturen mit eigenen Bewerber-Datenbanken.

Vorteil: Agenturen prüfen sorgfältig die Anforderungen, die das Unternehmen an Bewerber stellt. Sie wählen Kandidaten aus, führen Tests sowie Vorstellungsgespräche durch und suchen nach Personen, die am besten dem Anforderungsprofil entsprechen. Diese Methode erhöht die Chancen einer erfolgreichen Stellenbesetzung enorm.

Instrumente der Personalbeschaffung: Vergleichen Sie mehrere Personalberatungen. Denn jede Agentur hat ihre eigenen Besonderheiten und Konditionen. Manche Agenturen bieten ein Dienstleistungspaket zu einem Festpreis an. Andere verlangen kein Geld für die Personalsuche, werden jedoch bei einer erfolgreichen Vermittlung vom Unternehmen in Höhe von 30 bis 50 Prozent des Jahresgehalts des eingestellten Mitarbeiters vergütet.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass die externe Personalbeschaffung eine größere Auswahl an Kandidaten im Vergleich zur internen Rekrutierung bietet. Auch der zwischenmenschliche Faktor darf dabei nicht vernachlässigt werden. Denn wenn eine Person von außen in eine Führungsposition gebracht wird, wird es weniger Neid und Vorurteile seitens der neuen Kollegen geben. Außerdem ermöglicht die externe Personalgewinnung, die Stellen im Unternehmen vollständig zu besetzen. Mit neuen Kandidaten kommen auch frische Ideen ins Team, die das Unternehmen auf dem Weg zum Erfolg unterstützen.

 

Wenn ein Unternehmen dringend einen Spezialisten oder Mitarbeiter mit einer seltenen Spezialisierung benötigt, ist es ratsam, sowohl die interne als auch die externe Personalbeschaffung mit all ihren Methoden zu nutzen.

 

Fazit

Der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens sind gute Mitarbeiter. Wenn sie mit vollem Einsatz arbeiten, wird die Organisation nachhaltig wachsen. Externe Personalbeschaffung bietet dem Unternehmen viele Vorteile und ermöglicht eine erfolgreiche Stellenbesetzung.

Haben Sie noch Fragen oder benötigen Sie Unterstützung bei der Personalgewinnung? Die Personalberater von PEOPLE GROW helfen Ihnen gerne weiter.

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